Ehrwürdige Mitglieder der katholischen und apostolischen Kirche Hl. Maria Magdalena!
Ich wende mich an Sie mit einer Nachricht, die ganz bestimmt Ihre Seelen und Herzen mit Ruhe und Freude erfüllt. Bald finden in unserer Kirche regelmäßige Gottesdienste statt.
Abgesehen davon, dass wir uns weit von unserer Heimat befinden, empfinden wir sehr gut ihre Anwesenheit hier, in Deutschland. Und dafür gibt es viele schwerwiegende Beweise: unsere stark gelittene, die mit Blut und Schweiß der vielen Generationen russisches Volkes durchtränkte Mutter-Erde. Sie wissen, dass unsere Kirche die einzige im Ausland ist, die auf mitgebrachter Erde von unseren Vorfahren aus Gouvernement Russlands, Weißrusslands und der Ukraine aufgebaut wurde. Und diese Mutter-Erde verbindet uns auf Ewigkeit mit unserer Heimat. Ich bin fest davon überzeugt, dass ihre heldenhafte Vergangenheit uns Impulse für das Leben in Deutschland gibt, das für uns und unsere Kinder zweite Heimat geworden ist.
Hier, in Deutschland, verbindet uns alle miteinander nur unser Glaube – Orthodoxie, ausgerechnet der Glaube im Verlaufe von vielen Jahrtausenden die russische Gesellschaft zusammenschweißte, eigenartige russische Nationalkultur aufbewahrte und enorm für die Entstehung des Großen Russischen Reiches beitrug. Uns muss bewusst sein, dass wir nur in unserer gemeinsamen Einigkeit, in der geistlichen Hilfe zueinander und moralischer Unterstützung die Kraft schöpfen können und mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ein Teil unserer Heimat sind. Unsere Pflicht besteht darin, dass wir unsere Kultur in Ehre aufbewahren, schützen und erweitern. Das ist auch unsere wichtige Aufgabe für die nächsten Generationen, insbesondere unsere wunderschöne russische Sprache zu behalten. Die Muttersprache hilft uns als Träger des mutigen russischen Geistes zu sein, der uns, russischem Volk, in vielen schwierigen Situationen geholfen hat. Russland vereinigte auf einem Sechstel unserem Planeten Erde viele Völker und Nationen, Religionen und Kulturen. Wir müssen uns nicht genieren „große und mächtige“ Sprache von Puschkin und Lermontow, Gogol Tschechow und Dostoewskij zu sprechen. Es wäre wünschenswert, wenn unsere Kinder in ihren Familien von Eltern und Großeltern in Liebe zur Muttersprache erziehen werden.
Es ist bekannt, dass auch Vertreter verschiedener Nationen und Völker, die weit von ihrer Heimat leben, sich bemühen alles Mögliche zu machen, um ihre Sprache und Kultur nicht zu vergessen. Unsere Heimat und die Muttersprache bleiben immer als Leitstern, der den Weg zeigt. Egal, wie das Schicksal entscheidet. Der Mensch soll seine Wurzeln nicht verlieren und stolz als Vertreter der großen slawischen Zivilisation sein.
Wollen wir auch künftig im Glauben eng verbunden, eine einheitliche und freundschaftliche Familie bleiben, die ihr Leben auf der wohltätigen deutschen Erde aufbaut.
Seien Sie herzlich willkommen in der Hl. Maria Magdalena Kirche von Darmstadt
Unsere Kirche ist für Sie offen und lädt zu Gottesdiensten ein.
Gott behüte Sie.
Russisch-Orthodoxer Erzpriester
Ioann Grintschuk.