Im Jahre 1981 wurden die Glaubenszeugen und Märtyrer, die von den kommunistischen Machthabern seit der Oktoberrevolution ermordet worden sind, als “Neu-Märtyrer und Bekenner Russlands” der Schar der russischen Märtyrer und Heiligen zugerechnet. Außer Tausenden von Bischöfen, Priestern, Mönchen und Nonnen gehören zu diesen Märtyrern Zehntausende von Opfern, die nicht dem geistlichen Stand angehörten: Die Zarenfamilie, ebenso wie Staatsdiener, einfache Bauern und Arbeiter. Auf der Ikone der Hl. Neu-Märtyrer und Bekenner Russlands ist im unteren Teil die Zarenfamilie, das Volk und Vertreter des geistlichen Standes abgebildet, darüber (im mittleren Feld) die Bischöfe mit dem Patriarchen Tichon und im oberen Feld Jesus Christus, umgeben von der Allhl. Gottesmutter, Johannes d. Täufer und den Hl. der Kirche.
Zwei der Hll. Neo-Märtyrer und Bekenner Russlands sind Prinzessinnen aus dem Hause Darmstadt: die Zarin Märtyrerin Alexandra und ihre ältere Schwester Elisabeth, die mit Großfürst Sergej Alexandrowitsch verheiratet war. Die Zarenmärtyrer – Zar Nikolaus d. II, die Zarin Alexandra, der Thronfolger Alexij und die Töchter Olga, Tatjana, Maria und Anastasia wurden am 17. Juli 1918 in Jekaterinburg zusammen mit ihren treuesten Dienern erschossen. Die Großfürstin Elisabeth, die nach der Ermordung ihres Mannes (1905) einen Kloster gegründet hat, wurde zusammen mit der Nonne Barbara und weiteren Mitgliedern des Zarenhauses einen Tag später, am 18. Juli 1918 nur wenige Kilometer von Jekaterinburg entfernt, auf bestialische Weise ermordet. Man stieß die Opfer in einen Kohlenschacht und warf Handgranaten auf die Opfer. Der Zarenmärtyrer – zugleich die Erbauer der Darmstädter Kirche – gedenkt die Russische Orthodoxe Kirche jedes Jahr am Tag ihrer Ermordung am 17. Juli und bittet: “Heilige Märtyrer – betet zu Gott für uns!”